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Die Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH (KGG) betreibt seit Jahren ein umfangreiches Modernisierungsprogramm. Schwerpunkt ist die Optimierung der Hauptkondensatreinigung mit je vier Kondensatreinigungsstraßen in den Blöcken B und C. Dazu werden die in den Reinigungsstraßen vorhandenen Elektromagnetfilter durch hocheffiziente Faltkerzenfilter ersetzt.
Ziel ist eine verbesserte Filtration und Abscheidung von Eisenprodukten. Als Resultat des erheblich höheren Abscheidegrades der Kerzenfilter (über 90 Prozent) wird die Ablagerung von Korrosionsprodukten im Wasser-Dampf-Kreislauf der Siedewasser-Reaktoren deutlich reduziert. Dies bringt Vorteile für den Betrieb und die Instandhaltung. Gleichzeitig erreichen die den Kerzenfiltern für die ionale Speisewasseraufbereitung nachgeschalteten Mischbettfilter eine optimierte Wirkung, da diese nicht mehr im bisherigen Maße durch Korrosionsprodukte verschmutzt werden.
Der Umbau beinhaltet neben der Anpassung der Verfahrenstechnik, dem Austausch der Filter mit Änderungen an Rohrleitungen, Behältern und Armaturen auch umfangreiche Anpassungen in der Regel- und Leittechnik.
Das Modernisierungsprojekt wurde an das Konsortium Kraftanlagen Heidelberg und Westinghouse vergeben. Der Auftrag umfasst neben der Eigenleistung der Konsortialpartner auch die Unterstützung bei der Projektsteuerung und Koordinierung der Leistungen des Auftraggebers.
Die Umsetzung der Arbeiten findet jeweils drei Monate im Vorlauf zu den Revisionen statt. Hier beschreiben wir den Umbau der ersten Kondensatreinigungsstraße 20UB40 in Block B. Die Demontagen erfolgten im Vorlauf, die Montage und Inbetriebsetzung während der Jahresrevision.
Zunächst wurde das System außer Betrieb genommen und von der Anlage getrennt. Zur Anlagendemontage wurden sukzessive Rohrleitungen, Armaturen, Halterungen, Stahlbaubühnen, Behälteran- und -einbauteile – wie Elektromagnetspule und rund zwölf Tonnen Stahlkugelschüttung – ausgebaut, transportiert und dem Betreiber zur Entsorgung übergeben. Die Zerlegung des Elektromagnetfilterbehälters fand vor Ort statt.
Im Bereich Maschinentechnik/Rohrleitungsbau wurden pro Umbaumaßnahme innerhalb der jeweiligen Filterkammer 16 Haupt- und 24 Kleinleitungssysteme aufgebaut und mit der Bestandsanlage über rund 500 Schweißnähte verbunden.
Des Weiteren wurden Stahlbauteile für Halterungen, Bühnen, Leitern und Hilfskonstruktionen mit einem Gesamtgewicht von etwa 4.100 Kilogramm geliefert und montiert. Parallel zu den Arbeiten in den Filterkammern wurde im vorgelagerten Flurbereich die für die Filterrückspülung erforderliche Druckluftversorgung aufgebaut.
Aufgrund der hohen Installationsdichte und der knappen verfügbaren Zeiträume fanden die Arbeiten im Tag-Nacht-Schichtbetrieb statt. Während des dreimonatigen Probebetriebes wurden Filtrations- und Abscheideleistung in Messreihen erfasst und dokumentiert. Die Auswertungen ergaben, dass die vertraglich zugesicherte Reinigungswirkung in vollem Umfang erreicht wurde.
Auftraggeber:
Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH
Technische Daten (nach Umbau):